Sammlung Schirm
Sammlung Schirm * 1958
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Biographien:
1. Silke Katharina Hahn
Die Künstlerin wird vertreten durch mianki Gallery, Berlin
Silke Katharina Hahn, geboren 1968 in Bad Hersfeld, ließ sich zunächst zur Holzbildhauerin ausbilden.1992 begann sie das Studium der Bildhauerei an der Freien Kunstschule Nürtingen, wechselte 1994 in den Bereich Malerei an der Kunstschule Berlin. Nach einem Abschluss in Architektur (Diplom 2004) widmet sie sich erneut dem Studium der Malerei von 2006 – 2011 an der Akademie für Malerei Berlin, Meisterschülerin von Ute Wöllmann. Ihr Arbeiten wurden 2008 auf der Art Innsbruck und 2009 auf der Art Zürich gezeigt. Nach ihrer ersten Einzelausstellung 2010 in der mianki.Gallery, Berlin, wurde sie in der Galerie im Künstlerhaus, Leonberg, und auf der Art Innsbruck 2012 präsentiert. Es folgte ihre zweite Einzelausstellung in der mianki.Gallery, die Präsentation ihrer Werke auf der PREVIEW BERLIN Art Fair 2012 und 2013 und in der Gruppenausstellung „different lines". 2014 ging es für sie mit der Gruppenausstellung LUXURY im Deutschen Generalkonsulat das erste Mal nach New York.
2: Alex Folla (* 1980 in Oggiono, Italien)
Der Künstler wird vertreten durch Savina Gallery, St.Petersburg.
Ich wurde am 8. Juni 1980 in Oggiono (Italien) geboren.
Erhielt von der Akademie der Kunst von Brera (Accademia di Belle Arti di Brera) einen akademischen Titel in Malerei. Master of Visual Arts / der Akademie der bildenden Kunst von Carrara (Accademia di Belle Arti di Carrara). Ich arbeite und lebe zwischen Filorera (Alpen), Mailand und Moskau. In meinen Gemälden gibt es den grundsätzlichen Unterschied zwischen fotografischem und bildlichem Realismus. Ersterer reproduziert, was die Kamera aufgenommen hat, der zweite (meiner) reproduziert, was notwendig ist. Alles andere wird für unsere Augen mittels visueller Tricks vorgeschlagen und dann durch unser Gewissen wahrgenommen. Meine Malerei ist häuslich und heimelig, man kann sie benennen, wie immer man will, aber nicht akademisch, denn sie passt nicht zu akademischen Kriterien. Sie wird von zeitgenössischen akademischen Institutionen nicht akzeptiert. (Im Westen ist der offizielle akademische Stil in der Kunst eine informelle Sprache). Meine Kunst hat keine kulturellen Bezüge, sie sucht nicht nach historischer Konsequenz, hat vor allem aber keine moralischen Ansprüche. Meine Malerei ist die Entschuldigung der erhabenen Banalität des Alltags.
3: Jana Brike
Jana Brike wurde im Jahre 1980 in Riga, Lettland geboren. Sie studierte akademische Malerei an der Kunstakademie Lettlands (LMA) und erhielt den Abschluss M.A. im Jahr 2005. Ihre Arbeiten wurden seit 1996 an internationalen Veranstaltungsorten ausgestellt. Sie hatte 11 Einzelausstellungen und fast 100 weitere Projekte und Gruppenausstellungen auf der ganzen Welt. Ihr Hauptinteresse ist visuelle Kunst mit einer starken Erzählung und Darstellung einer Figur, die meistens das traditionelle Medium der Ölmalerei auf Leinwand verwendet, aber auch Zeichnung, Animation, gemischte Medienskulptur, Installation und digitale Kunst.
4: Lucas Buschfeld (*1983 in Köln).
Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln von 2009 bis 2015.
Künstlerförderung des Cusanuswerk, 2011
Nominierung beim Nam June Paik Award 2012, Förderpreis der Kunststiftung NRW, Düsseldorf
VISIT Artist in Residence Programm der RWE Stiftung junge Künstler, Essen 2013
Sammlung braucht Leistungsbereitschaft und auch Fokussierung. Ich habe für mich diesen Weg beschritten, treffe Künstler in ihren Ateliers, tausche mich mit Sammlern und Galeristen aus. Ich recherchiere detailliert diejenigen Aspekte der Kunst, die mich gerade bewegen, verfolge die Arbeit von Künstlern leidenschaftlich und warte ausdauernd auf das eine Werk, welches zur Zeit oder in Zukunft entsteht. Der Instinkt und auch der Wissensvorsprung, der sich über die Jahre bildet, wird zum Motor meines Antriebes, die Sammlung weiter auszubauen.
Inhaltlich stammen die „alten" Werke der Sammlung aus dem 19. Jahrhundert, vor allem Arbeiten des dem Realismus anhängigen Landschaftsmalers Carl Coven Schirm (dessen Urgroßenkel ich bin) und seines Freundeskreises.
Dann natürlich Kunst der Neuzeit, etwa 1965 bis heute, ein großer Bereich der Sammlung und nicht zuletzt die Wissenschaftskunst.
Synopsi der ausgestellten Kunstwerke:
1: Silke Katharina Hahn: Object II
Silke Katharina Hahns Auseinandersetzung: die Veränderung von Material durch Hitze. Ihr bevorzugtes Material: Heißkleber und Wachs. Die Prägung: reduziert, konzentriert und reflektierend.
Im Mittelpunkt steht die Farbe Schwarz. Ein komplexes Schwarz, in dem alle Farbigkeit steckt und das doch den Gegenpol zur überbordenden und oftmals überfordernden Buntheit alltäglichen Lebens bildet.
Neben der unmittelbaren Präsenz der dreidimensionalen Linie ist die Arbeit mit Heißkleber für Silke Katharina Hahn bereits ein transformativer Prozeß. Der sich durch Hitze verändernde Klebstoff ermöglicht es ihr, mit der Linie direkt in den Raum zu gehen. Zeichnerisch vielschichtig, auch in der dritten Dimension präsent zu sein, wie ein unendlich vielschichtiges Liniengewirr. Die Zeichnung wächst aus der Wand in den Raum. Durch das weitere Bearbeiten mit heißer Luft können die Linien wieder geschmolzen werden. Das Liniengewirr erhält dadurch etwas Fließendes, ähnlich einer Lavamasse, die sich im Raum ausbreitet. Durch diesen gezielten Eingriff kann das dreidimensionale Liniengeflecht wieder gezielt komprimiert werden.
2: Alex Folla: Moth #14
Alex Folla packt die Schlüsselfrage der Vorstellungskraft in Zeiten der Durchdringung der Bilder durch eine Reihe von Metaphern an. Das sind zum einen inhaltliche Metaphern (Heiligkeit, Krankheit, körperliche Gebrechlichkeit, Zerbrechlichkeit, Kraft) und Metaphern der Linguistik (Beschreibbarkeit, Realismus, Phantasie, Beziehung zwischen klassischer Komposition und zeitgenössischer Vision, Realität, etc.). Es ist ein Werk der Dekonstruktion und Rekonstruktion der heiligen traditionellen Bilder - beginnend, explizit und offen aus der Lehre aus der Renaissance und Barockmalerei, von Michelangelo bis Caravaggio -, so gesund wie ein "Bad" in der Wirklichkeit beunruhigt, welches jedoch, aufgrund einer bewussten poetischen und stilistischen Wahl, von jeder Beziehung mit einer Idee der fotografischen Reproduktion, unabhängig ist. "In meiner Arbeit", sagt der Künstler zu diesem Punkt, "gibt es den grundsätzlichen Unterschied zwischen fotografischem und bildlichem Realismus. Ersterer reproduziert, was die Kamera aufgenommen hat, während der zweite - zu dem ich tendiere - das Notwendige reproduziert. Alles andere wird für unsere Augen vorgeschlagen, welches es, so getäuscht, dann wahrnimmt. " (Auszug aus dem Text von Alessandro Riva)
3: Jana Brike: I am your Moonlight and Flower Garden
Jana Brikes Inspirationen für die Arbeit sind recht vielfältig: Volkstümliche Märchen, Kinderbuchillustrationen, phantasievolle sowjetische Animationsfilme und übernatürlich realistische klassische Malerei; Die bunten verbotenen seltenen Geheimbilder der westlichen Popkultur, umgeben von mystischem, fast religiösem Ton für die sowjetischen Kinder; Die schrecklichen Kriegs- und Deportationsgeschichten, die ihre Großeltern und ihre kleinen Brüder und Schwester als kleine Kinder bezeugten; Pompöse, entfremdete unheimliche Atmosphäre der katholischen Kirchenzeremonien in der lettischen Landschaft und die atemberaubend schönen Ballettaufführungen im Opernhaus, wo sie seit dem Alter von zwei Jahren aufgenommen wurde, sowie andere. - all die bittere Süße und die Irrealität jeden Tages.
4: Lucas Buschfeld: Mendy B
Mendy B. ist in ihrem Wesen Energie, vermittelt das Sublime ihrer Natur und hat einen sehr poetischen und meditativen Charakter. Sie öffnet dem Betrachter einen großen Raum sinnlicher Erfahrung für das Phänomen elektrischer Energie, welche heute nicht mehr als etwas Magisches wahrgenommen wird, sondern sich allenfalls in der Betrachtung ihrer alltäglichen Nutzung offenbart.
Der Fokus der Arbeit liegt auf ihrer Allgegenwärtigkeit, ihrer ästhetischen, mystischen und magischen Qualität. Dabei hat Mendy B. sowohl ephemer kinetische wie durativ statisch skulpturale Qualitäten. Durch ihre fragile Erscheinung, ihre leichte Bewegung und das mitunter wahrnehmbare leise Knistern spricht sie nicht nur visuelle und auditive Sinne an, sondern evoziert über die zarte Berührung durch das elektrisch geladene Seidenpapier im Besonderen vor allem ein taktiles Erlebnis. Nähert sich der Rezipient, nähert sich das Werk gleichermaßen und lädt ein zu kontemplativer Interaktion.